Lehrerzimmer (EG)

Der Zutritt zum Lehrerzimmer ist Schülern grundsätzlich verboten und natürlich wollen die Schüler auch eher weniger hier herein. Manchmal gibt es jedoch Ausnahmen, bei denen die Schüler entweder freiwillig, auf Bitten hin, oder weil sie sollen hier hin müssen. Im Lehrerzimmer gibt es einen großen, runden Tisch mit einem Platz pro Lehrer und ein Schwarzes Brett" für die Lehrer, hier gibt es Stundenpläne, einen Vertretungsplan, Pläne für die Klausuren und weiteren Lehrerkram. Dann gibt es noch ein kleines Abteil als Art "Küche": Kaffemaschiene, Wasserkocher, Spüle und sogar ein Kühlschrank stehen hier. Nach rechts geht es zum Foyer, nach links zu den Lehrerschlafräumen.

Fast schon genervt wirkend starrte Gadreel auf die Blätter, die vor ihm auf dem Tisch lagen. Er biss auf einem Kugelschreiber herum, wobei seine Zähne hin und wieder weiß aufblitzten, was die anderen Lehrer jedoch bestimmt schon gewohnt waren. Seine eher blasse Haut wirkte in dem künstlichen Licht nur noch blasser, was durch seine fast schwarzen Haare und die dunkle Kleidung nur noch verstärkt wurde. Lediglich seine hellen, blaugrauen Augen wirkten wie immer leuchtend. Er ging die Liste der Schüler durch, die dieses Jahr bei ihm in Kraftanwendung unterrichtet werden würden - und da das Schuljahr neu angefangen hatte, war es auch eine neue Zusammenstellung der Klasse. Ebenso wie die allgemeinen Aufteilungen, doch damit würde er sich später beschäftigen. Wie fast schon immer wirkte der sein Platz nicht besonders aufgeräumt. Vor ihm stand eine Kaffeetasse, die halb geleert war, daneben einige Kugelschreiber und einzelne Blätter und hier und da lagen Bücher. Doch für ihn hatte das ganze irgendwie Ordnung. Hin und wieder stieß er ein tiefes, wolfstypisches Schnauben aus, wendete den Blick dennoch nicht von den Unterlagen ab und biss wieder auf den Kugelschreiber. Ob es dieses Jahr sogar neue Lehrer, also neue Kollegen gab, wusste er noch nicht.

Grace hatte am großen Tisch ihren Platz direkt neben Gadreel. Na, gehst du die Schülerliste durch? fragte sie und lachte du hast als Hauptfachlehrer doch eh fast jeden Schüler sagte sie und lachte. Ich glaub ich bin Stiles endlich losgeworden, es sei denn er hat Bio oder Kunst gewählt lachte sie auf. Stiles war eigentlich ein witziger Schüler, ein bisschen nervtötend und anstrengend. Er war schon seit er hier war der Schüler den niemand haben wollte, wobei Grace ihn gar nicht so schlimm. Sie kramte aus ihrem Rucksack einen Stapel zerfledderter Blätter heraus. Sie ging die Liste durch ihr fiel nur eine neue Schülerin für Umweltkontrolle aus, die Listen für die normalen Fächer waren noch nicht fertig, die Schüler mussten noch wähöen was sie belegen würden.
(Bitte lass Stiles Bio nehmen xD nimmt Fee auch)

Eine Stimme riss Gadreel aus den Gedanken und er hob den Blick, ehe er in das Gesicht von Grace sah, die direkt neben ihm seinen Platz hatte. "Mhm..." brummte er auf ihre Worte hin zustimmend, ehe er mit dem Kugelschreiber auf der Tischplatte herumklopfte und sich mit der anderen Hand durch die schwarzen Haare fuhr. "Man wird Stiles nicht los. Irgendwie schafft er es schließlich doch immer, irgendwie an einem zu hängen." Er zuckte leicht mit dem Mundwinkel, ehe er seinen Blick kurz wieder auf die Liste richtete, sich kurz räusperte und schließlich die Blätter zurück auf einen Stapel legte. "Mal sehen, was die Leute so wählen. Und ich will wirklich hoffen, dass ich James dieses Jahr ein deutliches Stück weiter in der Kraftanwendung bringe." Ein Grinsen bildete sich auf seinen Lippen, bei dem seine weißen Eckzähne auffallend aufblitzten.

Ich hab eine neue Schülerin, wie steht's bei dir? fragte Grace und las noch einmal über die Liste. Ganz unten stand "Feeline Ealda, Gefühlskontrolle". Hast du Durst? fragte sie und nahm sich ein Glas von der Tischmitte. Sie fixierte die Wasserkaraffe in der Tischmitte und steuerte etwas Wasser direkt in ihr Glas. Sie nahm es in die Hand und nahm einen kräftigen Schluck. Es war wirklich heiß, Hochsommer... Grace stopfte den Blätterstapel zurück in ihren Rucksack, für Ordnung hatte sie nicht so viel übrig.

"Ich kenne soweit alle, denke ich." gab Gadreel zurück und lehnte sich leicht nach hinten, die Arme verschränkte er dabei vor der Brust. Auf ihr Angebot hin nickte er und beobachtete fast amüsiert, wie Grace ihr Wasserglas einfach füllte, ehe sie einen Schluck davon nahm. "Immer wieder faszinierend..." murmelte er, hob eine Augenbraue und starrte das Wasserglas kurz an. Er tippte mit den Fingerspitzen auf seinen Oberarmen herum, ehe er den Blick durch das noch nicht allzu gefüllte Lehrerzimmer gleiten ließ. "Herzlichen Glückwunsch übrigens. Zu der neuen Stelle." Leicht belustigt zwinkerte er Grace zu und musterte sie kurz, ehe sein Blick zur Tür glitt. Er gönnte der 24-Jährigen die Stelle als Direktorin wirklich, außerdem glaubte er kaum, dass sie wegen ihres Alters nicht qualifiziert war. Natürlich, die neue Direktorin war eine der jüngsten hier, doch das sollte doch noch lange nichts heißen.

<-- Mädchenzimmer
Schwungvoll klopfte Stiles lautstark an die Tür des Lehrerzimmers, ehe er die Tür öffnete und den Kopf hindurch streckte. "Einen wunderschönen guten Morgen." meinte er mit einem breiten Grinsen auf den Lippen und öffnete die Tür ein wenig weiter. Er hatte die Gespräche schon lange, bevor er an der Tür erreicht hatte, hören können, allerdings fehlte ihm die Konzentration und folglich hatte er sich überhaupt nichts gemerkt. "Fabelhaft sehen sie heute aus, Miss Johnson. Also ich müsste mal ganz dringend mit dem Rektor reden." Erwartend zuckte er mit dem Mundwinkel und sah zuerst Mr. Reeves, und anschließend Mrs. Johnson an.

Gerade hatte Grace sich noch bei Gadreel für seine Glückwünsche bedankt, da klappte die Tür auf und Stiles kam herein. Grace unterdrückte ein Seufzen, eigentlich durften Schüler nicht ohne Aufforderung in das Lehrerzimmer. Außerdem war es kein gutes Zeichen, dass Stiles wieder zum Rektorenzimmer musste. Grace blickte leicht entnervt zu Gadreel und stand dann auf. Danke Stiles, aber schleimen hilt auch nicht, wenn ma Scheiße gebaut hat. Dann gehen wir mal ins Büro sagte sie und bemerkte nicht, dass er scheinbar nicht wusste, dass sie nun Rektorin war.
->Rektorenzimmer

Stiles grinste nur, als er den Blick nach verfolgte, den Mr. Johnson dem anderen Lehrer zuwarf. Er konnte hören - und natürlich sehen - wie sie aufstand, bis sie schließlich die Stimme hob und ihn zum Büro bittete. Leicht irritiert runzelte er die Stirn, zuckte jedoch schließlich einfach mit den Schultern. Vielleicht hatte sie ja vor, bei dem Gespräch dabei zu sein. Eine Sache des unmöglichen war es nicht, immerhin hatte er auch schon früher eine Menge Scheiße gebaut, und das auch in Mr. Johnsons Unterricht. 
--> Rektorenzimmer

Daniel kam schwungvoll und gut gelaunt in den Raum herein. Er legte gleich seine Tasche ab und setzte sich auf einen Platz, kramte seinen Laptop heraus und bereitete seinen nächsten Unterricht vor. Er überlegte sich Übungen, die er durchführen könnte, ebenso wie Experimente für den Physikunterricht. Dazu nahm er auch gerne die Hilfe von Webseiten, auch wenn sie nicht viel brachten. Daniel nahm noch einen Schluck seines Kaffees. Später wollte er wieder meditieren. Naja, wollte, musste, wie auch immer, jedenfalls machte er es. Beim Arbeiten summte er leise vor sich hin.

Gadreel konnte sich ein leises Lachen nicht verkneifen, als Grace, zusammen mit Stiles, ins Direktorenbüro abzischte. Der Schüler würde wohl nie lernen, sich zu benehmen, und irgendwie hoffte Gadreel, nicht einmal völlig auszuflippen, jedoch vertraute er jetzt noch auf seine Kräfte und seine Geduld, auch wenn eben diese viel zu schnell erschöpft war. "Tag aber auch." meinte er nur mit einem leichten Knurren in der Stimme und einem Seitenblick auf Daniel, der gerade das Lehrerzimmer betrat. Zwar wusste er, dass der Dunkelhaarige älter als er war, doch das machte wirklich keinen Unterschied - schließlich waren sie alle erwachsen und vernünftig. Mehr oder weniger. Er griff nach seiner Kaffeetasse und schwenkte diese leicht, ehe er ein tiefes Schnauben ausstieß und die Tasse wieder abstellte. Die Schultern spannte er an, entspannte sich jedoch schnell wieder und sah sich im Lehrerzimmer um. Schon seltsam, wie unterschiedlich die Fähigkeiten aller hier waren und noch dazu wie unterschiedlich sie sich auf die Träger auswirkten. Während er selbst praktisch halb Wolf war, in Menschenform versteht sich, schienen andere weniger beeinflusst zu werden. Doch schlecht war das nicht, immerhin kam Gadreel mehr als gut damit zurecht und es war einfach, wer er war.

Daniel blickte auf und warf ein deutlich entspannteres ,,Morgen!" zurück. Er war grad nicht in Stimmung, sich durch einen knurrenden Wolf die Laune verbieten zu lassen, immerhin kam es nicht oft vor, dass dies vorkam, und dann auch noch ohne Grund. ,,Welcher Tag ist heute?", fragte er seinen Kollegen. Vielleicht lags an der Mondstellung, vielleicht hatte er gut geschlafen, wer weiß. Er überprüfte nochmal, was er geschrieben hatte, bevor er sich ans nächste Blatt setzte.

Daniel schien ziemlich entspannt zu sein, ganz im Gegensatz zu Gadreel, der eigentlich immer recht angespannt und recht sarkastisch eingestellt war. Der etwas ältere Lehrer hingegen hatte wohl seine innere Ruhe gefunden, wenn man das so sagen konnte und wenn es etwas vergleichbares überhaupt gab, doch sowas war bestimmt auch leichter, wenn man keine Wolfsinstinkte mit sich herum trug. Gut, diese Energie-Sache war bestimmt ebenfalls alles andere als leicht, doch Gadreel konnte eben nur das beurteilen, was er selbst kannte. "Montag. Verdammter Neumond." antwortete Gadreel und runzelte leicht die Stirn, ehe er seinen Stuhl ein Stück zurück schob, um seine Füße auf den Tisch zu legen. Bei dem Wetter Sport zu unterrichten war nicht wirklich etwas, was er unter Entspannung verstand, trotzdem wäre es für ihn kein Problem.

,,Dann liegts daran nicht.", summte Daniel weiter. Er nahm noch einen Schluck vom Kaffee, bis er seinen Laptop zuklappte und wieder zurück in die Tasche packte. ,,Den Rest drucke ich später aus...", seufzte er, während er sich streckte. Er packte seine Tasche und betrat das Nebenzimmer, in denen die einzelnen Fächer der Lehrer unter anderem Standen. Er legte alles was er für die Schule brauchte in sein Fach, dann setzte er sich wieder hin, beide Hände gerade vor sich auf den Tisch und schloss die Augen. Er spürte, wie nach kurzer Zeit Energie durch ihn floss, das merkte man unter anderem auch daran, dass sich seine Haare ein wenig wie Wind von oben aufstellten und die Luft um ihn im Abstand von 10cm wärmer wurde.

Gadreel antwortete auf Daniel's Worte nicht weiter, beobachtete den gut gelaunt wirkenden Dunkelhaarigen lediglich, bis dieser den Raum verließ und Gadreel zurück ließ. Ein Seufzen entwich ihm, was allerdings nichts zu sagen hatte. Es dauerte nicht lange, da kam Daniel auch schon wieder zurück in das Lehrerzimmer - anscheinend hatte er irgendetwas in den Fächern verstaut - und setzte sich still auf seinen Platz, die Hände vor sich gefaltet und die Augen geschlossen. Fast neugierig und gleichermaßen misstrauisch und distanziert beobachtete er genau, wie sich langsam die Haare auf Daniel's Kopf aufstellten. Energie und Spannung, klar. Amüsiert hob Gadreel eine Augenbraue und brach die Stille schließlich. "Sag mal, kannst du eigentlich auch mein Handy aufladen?" warf er in den Raum, wobei man die Ironie in seiner Stimme deutlich raushören konnte. Er ließ eben alles etwas lächerlich klingen, allerdings entschärfte er seine Worte durch ein schnelles Zwinkern und ein leises Lachen.

Daniel sah mit einem Auge verärgert zu Gadreel. Man merkte, dass ihm diese Bemerkung missfiel, das hielt ihn aber nicht von seiner Konzentration ab. Er erwiderte einfach nichts, kümmerte sich einfach nur um die Spannung, die sich langsam auf 20cm ausweitete und bald hatte sie einen Radius von einem Meter erreicht. Dass Daniel auf die Entfernung zu Gadreel hinarbeitete, sollte der andere Lehrer nicht bemerken, wenn doch, wars auch nicht schlimm. Dass es langsam wärmer wurde, sollte er bemerken, wahrscheinlich hielt er es nur für die Heizung. Mal gucken,was er tut.

Gadreel bekam keine Antwort, allerdings sprach er Daniel auch nicht weiter darauf an. Es war nur eine sarkastische Anmerkung gewesen, ihm selbst jedenfalls entlockte es ein leises, tiefes Lachen, ehe er seinen Blick wieder auf seine Unterlagen richtete und seine Aufmerksamkeit so einen Moment lang auf anderes, als auf das, was der andere Lehrer tat, bis ihm eine Art Hitzewelle entgegen schlug. Fast schon aus Instinkt schüttelte er den Kopf und hob den gehetzt wirkenden Blick, als würde er den Raum nach der Quelle der Wärme absuchen, ehe er sich mit der Hand durch den Nacken führ und beide Augen leicht zusammen kniff. Einen Moment lang schienen seine Augen golden aufzuflammen und auch seine Eckzähne wirkten automatisch etwas länger als sonst, wenn auch nicht allzu auffällig. Kurz rümpfte er die Nase, ehe er sich wieder etwas entspannte und seinen Blick zurück auf die Unterlagen vor sich richtete. Mit einer Hand fuhr er sich mehrmals durch die schwarzen, nun etwas wirren Haare, allerdings waren seine Haare eigentlich immer etwas ungeordnet, weshalb es kaum auffiel. Dass der Temperaturunterschied von Daniel ausging, ahnte Gadreel jedenfalls nicht. Ab und an knurrte er tief, ohne es wirklich zu merken. Es war wohl mehr zu einer Angewohnheit geworden, die er längst nicht mehr ablegen konnte - und es auch eigentlich garnicht wollte.

Daniel rührte sich nicht, auch nicht als er merkte, wie Gadreel unruhig wurde. Dabei hätte er allzu gerne aufgesehen und sein Gesicht gesehen, doch dann hätte er gelacht und es wäre aufgeflogen. Er konzentrierte sich noch mehr, die Luft um ihn wurde zusehends wärmer, selbst um den anderen Lehrer herrschte nun eine geschätzte Temperatur von 30°C. Daniel durfte jetzt nicht schlapp lassen, es wurde leicht anstrengend, dennoch durfte er jetzt nicht schlapp machen. Am schlimmsten wäre es, wenn Gadreel eine Veränderung an Daniel bemerken würde, beispielsweise angestrengtes Gesicht oder aufgeladene Haare. Er musste sich konzentrieren!

Die Hitze begann wirklich, unangenehm zu werden, zumindest für Gadreel, weshalb sich inzwischen sogar leicht die Haare in seinem Nacken aufstellten. Langsam glaubte der Schwarzhaarige nicht mehr, dass es nur an der Heizung lag, immerhin war es Sommer und dementsprechend gab es keinen Grund, die Heizung einzuschalten. Fenster, durch die die Außenhitze hätte eindringen können, waren auch keine geöffnet - woran lag es also? Er ließ den wachsamen Blick erneut langsam durch den Raum gleiten, wobei er sich leicht nach vorn gelehnt hatte, die Schultern angespannt und den Kopf ebenfalls etwas nach vorne geneigt. Seine Haltung erinnerte an ein Raubtier auf der Jagd: Aufmerksam, leise und angriffsbereit. Auch wenn er wohl kaum vorhatte, das, was die Hitze verursachte, gleich in Stücke zu reißen. Oder denjenigen. Wer wusste das schon. Er rümpfte wieder die Nase, wodurch sichtbar wurde, dass seine Eckzähne schon eine auffällig spitze Form und eine beachtliche Länge angenommen hatten, was schon fast an einen Vampir erinnerte, hätten die Eckzähne seines Unterkiefers sich nicht ebenfalls verändert. Doch das hatten sie, es bestand also keine Verwechlungsmöglichkeit, wenn man nur einen Funken Allgemeinbildung hatte. Auch seine Augen glänzten schon durchdringender als vorher, seine Pupillen änderten stetig die Größe, bis er Daniel anvisierte und inne hielt. "Willst du mich eigentlich verarschen!?" knurrte er und bohrte seine Fingernägel in den Tisch. Aus seiner Kehle stieg ein tiefes Knurren aus, sein Blick schien Daniel förmlich zu durchbohren. Eigentlich war ja bekannt, dass Gadreel - nicht zuletzt wegen seiner Fähigkeit - nicht gerade der ruhigste war. Nein, das war er wirklich nicht. Wenn ihm etwas nicht passte, konnte er schnell in die Luft gehen, wie momentan eigentlich auch klar wurde. Er griff nach dem nächstbesten Gegenstand auf seinem Tisch, was sich als Tasse herausstellte, ehe er eben diese quer durch den Raum auf Daniel zusteuerte, ihn jedoch teilweise beabsichtigt verfehlte. Die Tasse zerschellte an der Wand und die Scherben breiteten sich auf dem Boden aus, Gadreel jedoch machte keine Anstalten, sich zu bewegen, ehe er sich nicht ein wenig beruhigt hatte - oder eben runtergekühlt war, sie man in der Situation auch sagen konnte

Gregor kam gerade in den Raum marschiert, da zersprang eine Tasse an der Wand, nun spürte er auch die unerträgliche Hitze, ging zum Tisch und schlug mit der Faust darauf Lassen sie den Scheiß donnerte er und da er direkt hinter Danniel stand, erschrak dieser. Gregor Egbert, von Schülern oder Kollegen auch Eggi genannt (wobei sie das nur taten, wenn er nicht in der Nähe war), hatte für seine kleine Größe eine ziemlich laute Stimme, und er war sicher, dass man das Geschrei bis ins Zimmer der Rektorin gehört hatte, darüber war er nicht gerade unglücklich. Er tat alles, was die Rektorin schädigte nur zu gerne.

Durch die Luft zischte ein elektrischer Stromschlag, als die Tasse gegen die Wand flog und noch ein zweiter, als Gregor durch die Tür kam. Daniels Haare standen auf, er jedoch war nicht wirklich betroffen, außer dass er ziemlich so aussah als hätte er in eine Steckdose gefasst. Noch eine Weile blieb er still, dann sah er die beiden abwechselnd an, seine Haare legten sich langsam wieder normal hin. Er war zum Glück nicht derjenige, der sofort ausrastete, unter gegebenen Umständen durfte er es auch gar nicht. Die Luft im Lehrerzimmer kühlte sich langsam wieder ab, zwar nur langsam, aber immerhin. Daniel atmete nochmal kurz durch, dann fragte er so ruhig, als wäre nichts gewesen: ,,Aber was rasten sie denn gleich so aus, meine Herren, wir haben doch heute frei." Das Lächeln dabei ließ er aber aus Sicherheitsgründen aus..

Gadreel wurde nur noch aggressiver, als Daniel scheinbar einen Stromstoß quer durch den Raum schickte. Kurz darauf - oder besser gesagt unmittelbar danach - betrat auch schon eine dritte Person, die sich als Gregor entpuppte, das Lehrerzimmer, doch wie üblich zögerte der nicht lange und machte kurzen Prozess. Gadreel stieß auf das Rumgeschreie von Gregor nur ein weiteres, tiefes und drohendes Knurren aus, sein Blick schnellte dabei zu dem etwas älteren Lehrer, den er sofort fixierte, fast schon als würde er ihn als Beute ansehen. Gut, Gadreel war momentan der jüngste Lehrer im Raum und allgemein einer der jüngsten Lehrer, wenn man mal von Grace absah, die jedoch lediglich ein Jahr jünger als er war, was ja im Endeffekt kaum unterschied machte. Kurz schnellte Gadreel's wütender Blick zurück zu Danniel, dem die Haare schon zu Berg standen, ehe er selbst die Schultern einmal kreisen ließ, wodurch diese laut knackten. "Ach wirklich." meinte er mit tiefer Stimme auf die Aussage seines Kollegen hin, wobei er sarkastisch mit den Augen rollte. "Noch mehr Grund, deine Spielchen zu lassen." Wie Wölfe es auch taten, bleckte Gadreel fast schon die Zähne, schüttelte jedoch anschließend den Kopf und stellte sich aufrechter hin, den Blick wendete er dabei zur Seite ab. Noch hielt er sich im Zaum, allerdings konnte er nicht versprechen, ruhig zu bleiben, wenn man ihn noch weiter reizte. Ob Gregor dieses Verhalten als Lehrer gerade nicht zu akzeptieren fand, war Gadreel kurz gesagt scheiß egal. Klar, Gregor war älter, oldschool, wahrscheinlich auf eine spießige Art strenger und erfahrener, was jedoch noch lange nicht hieß, dass Gadreel sich von ihm irgendetwas befehlen ließ. So weit würde es noch kommen

Gregor, der alles andere als fair war, witterte eine Chance einen Kollegen in die Pfanne zu hauen. Er würde es genießen, wenn Daniel litt. Denn Daniel war nicht gerade beliebt bei Gregor Egbert, dieser konnte nämlich sein Geschwafel von innerer Ruhe gar nicht ab. Gadreel war bei ihm schon beliebter, wobei er diesen noch zu gerecht und rücksichtsvoll fand. Und er qüälte die Schüler nicht, sondern war eher beliebt, aber seine Art mochte Gregor. Er hadelte wenn er wollte und hielt sich nicht immer zurück. Er wurde schonmal aggressiv, all das wäre bei normalen Menschen auf der Contra-Liste gelandet, aber für Gregor war es ein Pluspunkt.

Daniel hätte jetzt wahrscheinlich auch geknurrt, allerdings war er kein Wolf und der ruhigste der anderen. Anstatt weiter auf das Gespräch einzugehen, beendete er es kurzerhand, als hätte es Hitze und Streit nie gegeben. ,,So, genug trainiert!" Gespielt zufrieden stand er auf. Er wollte sich nicht zu viel Ärger einhandeln lassen, er hatte schließlich Urlaub. ,,Einen traumhaften Tag noch!" Er nahm schnell seine Tasche auf und huschte aus dem Zimmer.
----> Lehrerschlafräume.

Die Situation war also nach wie vor alles andere als entspannt, auch wenn Gadreel ganz froh war, dass von Gregors Seite aus nichts mehr kam. Wahrscheinlich hätte er selbst ohnehin mit nichts außer einer vor Sarkasmus triefender Aussage geantwortet, und wie genau der ältere Lehrer mit Sarkasmus umging, wusste Gadreel nicht genau. Er fuhr sich mit einer Hand aufgebracht durch die schwarzen Haare, die seine blasse Haut nur noch betonten, den Blick hielt er allerdings eine ganze Weile lang einfach zur Seite gerichtet. Seine Körperhaltung schien sich nicht zu entspannen, immerhin waren seine Muskeln nach wie vor angespannt, ebenso wie sein Gesichtsausdruck. Erst Daniels Worte brachten wieder eine Regung hervor, er schnaubte nämlich abschätzend und drehte den Kopf ein Stück zur Seite. "Mach nur weiter so." meinte er noch, wobei auch dort deutlich zu hören war, dass er das ganze sarkastisch meinte. Irgendwann würde diese gestelzte Ruhe von Daniel Gadreel wohl noch völlig zum ausflippen bringen, und bis dahin war es kein allzu langer Weg mehr. Er konnte hören, wie der Lehrer den Raum verließ und sich vorher noch überschwenglich verabschiedete, Gadreel jedoch antwortete darauf nicht und konzentrierte sich erst einmal darauf, weniger aggressiv zu sein. Er setzte sich zurück auf seinen Stuhl und beachtete die Scherben vorerst nicht, denn das war in seinem Kopf jetzt nun wirklich nicht das, was momentan Priorität hatte.

Gregor schnaubte und murmelte Was für ein Feigling! Dann machte er sich nen Kaffe und nahm einen Schluck davon Bäh, das ist ja widerlich! motzte er und stand auf, er nahm die Tasse und ging ins Nebenzimmer mit den Fächern, dort überlegte er und entschloss sich dann. Er nahm seine Tasse und schüttete den Inhalt in Daniels Fach. Dann kehrte er zurück ins normale Lehrerzimmer und stellte die Tasse in die Spülmaschine. Und mit dem Volltrottel muss ich mir ein Zimmer teilen!