Wald

Vor der Schule liegt der Wald, der auch das ganze Internat umgibt, wenn der Unterricht beendet ist dürfen die Schüler auch hier herein.

<- Aufenthaltsraum
Fee kam langsam im Wald an und drehte sich um, Stiles hatte sich schon wieder durch die Haare gewuschelt, machte er das intuitiv oder weil er wusste, dass das verdammt gut aussah? Fee schloss die Augen und atmete die Waldluft ein, auch wenn sie keine verbesserten Sinne hatte waren ihre Sinne gut ausgeprägt und sie genoss den Wald. Das einzige was jetzt fehlte war ihre Gitarre. Sie grinste Stiles breit an. Machst du Musik? fragte sie. Fee war sicher, dass Stiles kein Schlagzeug oder so spielen würde, aber ein ruhigeres Instrument oder Gesang wäre vielleicht auch bei ihm drin.

<-- Aufenthaltsraum


Stiles war Feeline gefolgt und lief nun - unglaublich entspannt für seine sonst so aufgedrehte Art - neben der Blondine her. Gott, wie gut es tat endlich ohne Kopfhörer herumzulaufen und die Stille zu genießen. Wobei man es nicht Stille nennen konnte, immerhin hörte Stiles nur zu deutlich das Rascheln der Blätter, das dumpfe Geräusch, wenn irgendetwas zu Boden fiel und natürlich auch das Rascheln der Flügel der Vögel und deren Rufe. Und vor allem könnte er Feeline's Herz schlagen hören, doch selbst das störte ihn nicht im Geringsten. Ihre Stimme brach schließlich die nicht vorhandene Stille. Kurz überlegte Stiles, hörte ihre Worte in seinem Kopf wieder hallen, wobei er wirklich anmerken musste, dass Feeline eine unglaublich schöne, klare Stimme hatte. Angenehm zu hören. "Nein, bin zu ungeduldig." meinte er und drehte den Kopf zu ihr, seine dunklen Augen glänzen fast begeistert. "Aber ich hör gerne zu, auch wenn es fast schon schwer ist, mich dann auf die Musik zu konzentrieren." Er zwinkerte, tippte sich mit der Zungenspitze an den Eckzahn und sah wieder nach vorn. "Und du?"

Fee lächelte und versank beinahe in Stiles Augen. Ich spiele Gitarre, immer wenn ich irgendwas loswerden muss an Gefühlen und so, wenn man immer alles spürt, muss man das irgendwo rauslassen. erklärte sie. Dann singe ich noch dazu, die Musik ist quasi meine Leidenschaft.  Fee lächelte etwas verträumt. Sie blickte hinauf, die Sonne stand ziemlich an ihrem höchsten Punkt, es war Sommer und sehr warm. Sollen wir zum See gehen? fragte Fee und lächelte noch mehr. Sie liebte den See, nein, sie liebte die ganze Natur! Und sie hatte Lust zu schwimmen, und zwar extrem.

"Gitarre, mhm." wiederholte Stiles mit einem leichten Runzeln der Stirn. Zwar war es nichts, was er irgendwie nicht erwartet hätte, trotzdem fand er es höchst interessant - ganz besonders, da Feeline gesagt hatte, sie würde singen. Wenn sie schon eine solch klare und schöne Sprechstimme hatte, wie hörte es sich dann an, wenn sie sang? Wahrscheinlich wirklich gut. Leicht in Gedanken versunken nickte Stiles mehrmals hintereinander, und das äußerst langsam, bis er schlussendlich etwas dazu sagte. "Hey du musst mich unbedingt mal zuhören lassen, ich meine das klingt bestimmt toll." Er rümpfte amüsiert die Nase und trat mit dem Fuß leicht gegen einen Haufen Blätter, sodass diese aufgewühlt wurden. Zwar war nicht wirklich Herbst und Zeit-der-trockenen-Blätter, doch hier lagen irgendwie trotzdem welche herum. Warum auch immer. Wald eben. "Super Idee." meinte er auf den Vorschlag hin, zum See zu gehen. Es war warm genug um jemanden ins Wasser zu schubsen, soviel war klar. "Aber ich gehe nicht nur zum See um mir das Geplätscher anzuhören." Grinsend zwickte er Fee leicht in die Seite und ging weiter, wobei er sie sanft und typisch-verspielt mit sich zog und den gleichen Weg zurück ging, den sie gekommen waren.

--> See im Wald

Fee grinste verlegen und wurde ein wenig rot. Danke, klar kannst du mal zuhören, wir können auch zusammen singen, deine Stimme würde glaub ich gut zu meiner passen. sagte sie. Als Stile ihr in die Seite zwickte zuckte sie zusammen. Er wusste es noch nicht und am besten würde er es auch nicht efahren: Fee war so kitzelig wie es kaum möglich war. Schon wenn man sie nur kurz kitzelte konnte sie auf dem Boden zusammensacken. Als er sie mit sich zog folgte sie ihm mehr oder wenig freiwillig. Eins konnte sie allerdings nicht lassen, sie MUSSTE das jetzt einfach tun. Sie riss Stiles die Mütze vom Kopf und zog sie selbst an, dann wuschelte sie durch seine Haare und sie fühlten sich tatsächlich so gut an wie sie aussahen, sie wuschelte solange dadurch, bis von der vorherigen Frisur nichts mehr übrig war.
-> See im Wald

<---- Mädchenzimmer
Rea lief durch den leeren Wald. Teilweise sah sie einige Tiere, doch Menschen gab es hier keine. Immerhin... Es war selten, dass sie die Zukunft eines Tieres sah, noch dazu begegnete sie diesen nicht oft. Menschen waren deutlich schlimmer, lauter und noch dazu einfach berechenbarer. Sie wettete, sie könnte gewisse Sachen auch voraussagen, wenn sie diese Fähigkeit nicht hätte.
Nach einigem ungewissen Umherlaufen entdeckte sie etwas weiter einen umgekippten Baumstamm. Sehr dreckig war er auch nicht, Rea setzte sich auf ihn und entspannte sich kurz. Sie schloss die Augen, öffnete sie kurz darauf aber wieder. Sie lief zum benachbarten Baum und hielt die Hände drunter, kurz darauf landete ein Jungvogel auf ihnen. Sie wusste, dass er runterfallen würde, und hatte ihn rechzeitig aufgefangen. Leider kam sie nicht an sein Nest ran...

<--- Mädchenzimmer

Lucy lief einfach in Gedanken versunken durch den Wald, bis sie fast in einen kleinen Bach fiel. Sie schaute sich um und setzte sich dann aif einen Stein, der sauber aussah. Dann schaute sie auf das fließende Wasser und träumte wie immer vor sich hin. Dann kam ihr die Idee, dass sie ja über könnte, also schaute sie sich um und entdeckte ein paar kleinere Steine. Sie konzentrierte sich auf zwei davon und ließ sie schweben dann überlegte sie vohin damit. Dass sich Rea in der nähe befand bemerkte sie nicht.

<--- Mädchenzimmer
Zu seinem Glück hatte sich keine Gruppe Hochbegabter dazu entschlossen, im Wald noch ihre Fähigkeiten zu verbessern, auch wenn Damon sich nicht wirklich gewundert hätte, würde hier jemand Feuer spucken würde oder etwas ähnliches. Mit gesenktem Blick lief der 17-Jährige über den Waldboden, die Schultern leicht angespannt, als würde er damit rechnen, dass ihn jeden Moment irgendjemand angreifen würde. Was Schwachsinn war. Eigentlich. Er hatte jedenfalls keine Ahnung, wie lange er einfach nur tiefer und tiefer in den Wald ging, jedenfalls kam er irgendwann an einem umgefallenen Baumstamm an, hob den Blick, um nicht darüber zu stolpern, als er eine Gestalt in der Nähe erblickte und heftig zusammen zuckte. War das nicht die aus dem Zimmer eben? Doch, die schwarzen Haare waren unverkennbar. Er stieß die Luft aus, um mit dem Schock zurecht zu kommen, ehe er einen Schritt zurück trat, den Blick auf sie gerichtet. Ganz klasse, jetzt nahm sie wahrscheinlich noch an, Damon sei ihr gefolgt. Was ja nicht der Fall gewesen war. Er verkniff sich ein "Sorry" und sagte stattdessen überhaupt nichts.

Rea sah hinüber zum Baumstamm, sie hatte gehört, wie jemand über dem Waldboden ein paar Blätter bewegte. Da stand Damon, der junge, der die ganze Zeit in der Tür stand. Skeptisch blickte sie ihn an, er hatte sie jetzt auch bemerkt. ,,Was willst du?", fragte sie ihn. Sauer war sie nicht, keineswegs und eigentlich wollte sie auch nicht so wirken, aber so war es halt mit ihr. Das Küken hielt sie immer noch in der Hand, sie wusste nicht, wohin jetzt mit dem Kleinen. Vielleicht sollte ich ihn aufziehen... Nein, das wär quatsch...

Lucy konzentrierte sich darauf die Steine gezielt zu einem Ort schweben zu lassen, bis sie hinter sich Geräusche hörte und die Steine fallen ließ. Sie fielen mit eibem lauten Platsch ins Wasser. Sie drehte sich um und entdeckte nun endlich Rea und Damon. Die 13 Jährige stand auf und lief langsam und unsicher auf die beiden zu. Sie stand nur noch einen Meter hinter Rea. Dann sah sie das Küken in ihren Händen und sie blickte den Baum hoch ist und entdeckte das Nest. "Könnte ich das Küken dort hoch schweben lassen?" fragte sie sich und versuchte die Höhe zu schätzen. Dann schaute sie wieder auf Rea und Damin, aber sagte kein Wort.

Damon wich einen kleinen Schritt zurück, als Rea den Blick direkt auf ihn richtete. Als sie schließlich die Stimme hob, um zu fragen, was er hier wollte, senkte er den Blick kurz. "Nichts. Ich wollte eigentlich nur... Weiß nicht." Er zuckte mit den Schultern, was seine Unsicherheit nur noch betonte. Erneut, jedoch kaum merklich, zuckte er zusammen, als es in der Nähe laut platschte und schließlich Lucy hinter Rea auftauchte. Und wieder fühlte er sich irgendwie schuldig, auch wenn er nicht sagen konnte, warum genau. "Sorry, ich... ich wollte nicht stören." sagte er noch, kratzte sich unschlüssig am Hinterkopf und ließ den Blick auf Rea's Hände gleiten. Er starrte den kleinen Vogel an, sagte jedoch nichts. Er hätte sowieso nichts tun können, dazu war er viel zu unnütz. Zwar würde er, würde er sich nur konzentrieren, seine Verführung gut beherrschen, jedoch wollte er es nicht wirklich und hatte auch viel zu viel Angst davor.

Das kleine Küken in Reas Händen wand sich, wahrscheinlich wollte es zurück nach oben. Bevor Rea aber weiter nachdenken konnte, hörte sie auch schon hinter sich Schritte. Sie drehte sich um, doch es war nur Lucy. Lucy war nun keine große Gefahr, und Damon, der beinah aus Angst vor ihr zurückwich, um ihn brauchte sie sich auch keine Sorgen zu machen. Sie war froh, dass sie wenigstens nichts sah, sonst würde sie wahrscheinlich wieder verschwinden. Sie sah wieder zu Damon. ,,Wofür entschuldigst du dich eigentlich immer? Du hast doch keinen Grund.", fing sie an. Wenn er sich jetzt auch noch dafür entschuldigt... Oh man.

Lucy schaute auf Rea als die sprach. Dann blcikte sie auf das Küken. "Was ist mit dem Kleinen hier?" fragte sie dann vorsichtig und schaute wieder auf Rea und wartete auf eine Antwort. "Soll ich versuchen es ins Nest zu bringen?" nuschelte sie kaum hörbar und schaute wieder auf das kleine Küken.

Damon war fast schon froh, dass die Aufmerksamkeit einen Moment lang nicht an ihm haftete, bis Rea schließlich doch wieder den Blick auf ihn richtete und seine ständigen Entschuldigungen ansprach. "I-Ich weiß nicht... Tut mir leid, ich mach das nicht extra." Er stoppte, als er merkte, dass er sich schon wieder entschuldigt hatte, allerdings war es einfach so, wie es war, und ändern konnte er es wahrscheinlich nicht so schnell. Es hing einfach mit seiner Vergangenheit zusammen, die er, so gut wie möglich, versuchte zu verdrängen und zu vergessen. Doch die Verhaltensweisen, die er sich in dieser Zeit angeeignet hatte, würden wohl für immer bleiben. Zumindest solange, bis ihn jemand vom Gegenteil überzeugte, und das musste dann äußerst glaubhaft sein. Ganz abgesehen davon, dass er eigentlich so gut wie nie Vertrauen fasste. Nicht einmal die Lehrer konnten voll und ganz zu ihm hervordringen, doch für ihn war das alles mehr als okay. Würde er einfach dicht halten würde er vermutlich am wenigsten Arbeit machen, und das war es doch eigentlich, was er versuchte zu tun.
Die helle Stimme von Lucy riss ihn schließlich aus den Gedanken, er allerdings mischte sich nicht ein, sondern wich einen weiteren Schritt zurück, ehe er sich auf den Baumstamm setzte und die Hände zwischen seinen Knien einklemmte. Alleine an der Art, wie er da saß, konnte man deutlich sehen, wie unterwürfig er sich verhielt. Es war ziemlich wahrscheinlich, dass Rea ihn, indem sie alleine ihre Stimme hob und sich vor ihm aufbaute, zu allem möglichen zwingen konnte - dabei war er doch eigentlich der, der die Kunst des Verführens beherrschte.

Rea überlegte kurz, zu Lucy gewand sagte sie ,,Hier." und übergab ihr das Küken. In dem Moment protestierte das Küken, Rea allerdings versuchte es zu ignorieren. Sie drehte sich wieder zu Damon um. Mannoman, der kanns wohl nicht anders. ,,Schon okay, nur bringt das nichts. Du sitzt da wie ein Hund, der auf seine Bestrafung wartet! Hab doch mal mehr selbstvertrauen!" Sie baute sich vor ihm auf, je weiter sie sich entfernte, desto mehr quiekte das Küken.
(Können Küken überhaut quieken? o.o)

(sie fiepen)

Lucy versuchte das Küken zu beruhigen und schaffte es auch. "Schön still halten." Sie kibzentrierte sich und ließdas Küken schweben. Das schien ihm gar nicht zu gefallen und es wurde unruhig. Also beeilte sich die 13 Jährige. Sie hatte Angst, dass sie schon wieder von irgendetwas abgelenkt wird, deswegen versuchte sie alles um sich herum tu ignoriern. Dann lag das Küken wieder sicher in dem Nest und Lucy atmete erleichtert auf, dann schaute sie auf Rea und Damon. Dass Rea was gesagt hatt, hatte sie nicht mitbekommen.

Aus dem Augenwinkel beobachtete Damon, wie Rea das Küken Lucy übergab und sich schließlich zu ihm drehte, allerdings hielt er den Blick einfach weiter gesenkt. Auf ihre Worte hin jedoch hob er den Blick, blinzelte sie an und wirkte dabei keinesfalls selbstsicherer. Als Rea sich schließlich vor ihm aufbaute, lehnte er sich leicht zurück und sah zur Seite, als würde er einen Weg suchen, abzuhauen, allerdings konnte er sich gerade noch so bremsen. Würde sie ihm nach diesen Worten denn wirklich weh tun? Vermutlich nicht, doch Vertrauen war nicht gerade Damon's Stärke. Wobei das "auf Bestrafung warten" eigentlich genau zusammenfasste, wie er sich fühlte. Kurz schnellte sein Blick zu dem Küken, das vor Protest laut quiekte, lange konnte er allerdings nicht wegsehen, einfach weil das Misstrauen Rea gegenüber zu groß war. Ein unsicheres Lächeln huschte kurz über seine Lippen, machte jedoch ebenso schnell wieder dem neutralen, ängstlichen Gesichtsausdruck Platz. "Nein, ist schon in Ordnung so." gab er zurück, um zu signalisieren, dass Rea nun wirklich nicht ihre Zeit mit ihm verschwenden müsste. Er konnte gerade noch sehen, wie Lucy das Küken schweben ließ, was ihn etwas ablenkte, doch seine volle Aufmerksamkeit richtete er nicht auf das Geschehen. "Tut mir leid, wenn ich was falsches gemacht hab..." fügte er noch hinzu und zuckte missmutig mit dem Mundwinkel.

Rea seufzte. Was hatte er nur erlebt, dass er so... so... ängstlich, milde ausgedrückt, geworden ist? Rea interessierte es eigentlich es nicht. Sie beobachtete das Küken, wie es nach oben ins Nest flog. Das ist also Lucys Fähigkeit. Sie drehte sich wieder zu Damon um und legte zweifelnd den Kopf schief. ,,Naja, geht bei dir wohl nicht anders..." Sie sah abwechselnd zu Lucy, dann zu Damon und wandte sich dann zum Gehen. ,,Offenbar wollt ihr nichts dringendes, dann geh ich wieder..." Sie konnte nicht leugnen, dass sie gerne noch bleiben wollte um sich zu unterhalten, aber mit den anderen konnte man nicht reden. Sie wartete einfach auf die Reaktion der beiden.

Lucy schaute noch ein Weilchen hoch zu dem Nest um sicher zu gehen, dass der kleine Vogel nicht nochmal rausfiel. Als sie dann aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahrnahm wandte sie ihren Blick von dort ab und scgaute auf Rea, die anscheinend gehen wollte. "Warum willst du gehen?" fragte die 13 Jährige. Lucy musste nach oben schauen, wenn sie rea ins Gesicht schauen wollte. "Warum bin ich nur so klein... Selbst fur mein Alter..." Sie strich sich eine rote lockige Strähne aus dem Gesicht.

Damon wartete einfach nur ab, bis Rea beschloss, zu gehen. Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, allerdings fiel ihm nichts gescheites ein, weshalb er einen Herzschlag lang einfach nur dabei zusah, wie Rea sich langsam entfernte und Lucy schließlich die Worte an ihn richtete. "Ich weiß es nicht..." antwortete er, ließ den Kopf kurz hängen und stand schließlich auf, ehe er Lucy noch kurz ansah und schließlich die wenigen Schritte zu Rea hin lief, bis er sie eingeholt hatte. Er ging um sie herum und stellte sich ihr in den Weg, eine Sache, die man von ihm eigentlich nicht gewohnt war, trotzdem tat er es, auch wenn er weiterhin nicht wirklich selbstsicher wirkte. "Sorry, du, uhm, du kannst doch bleiben." meinte er nur und sah ihr kurz und ungewohnt fest in die Augen, ehe er die Luft ausstieß und zurück auf den Boden sah. "Ich meine... ich hätte gerne, dass du bleibst." Einige Male blinzelte er heftig, schüttelte den Kopf und blieb einfach stehen, ohne Rea anzusehen. Eigentlich war es eine Seltenheit, dass er so direkt ausdrückte, was er wollte, jedoch hatte er es einfach mal getan. Warum genau? Wusste er nicht. Vielleicht hatte es ja sogar etwas mit Rea's aufmunternden Worten zu tun.

Rea blieb abrupt stehen, als sich Damon ihr in den Weg stellte. Er war offenbar immer noch nervös, dennoch war er aufgestanden um sie zum bleiben zu bewegen. Doch statt danke oder so zu sagen, brachte sie nur ein ,,Okay" zustande und setzte sich auf den Baumstumpf zurück, machte für die anderen beiden auch Platz. Sie wollte sich nicht eingestehen, dass sie in irgendeiner Weise gerührt von der Geste war, immerhin wollte sie keine Gefühle haben. Sowas wie "Dankbarkeit" oder "Freundschaft" kannte sie also nicht. Nicht wirklich. Sie wusste, dass es sowas gab. Aber glaubte nicht daran, dass sie so etwas hatte. Naja, sie kann ja nicht in ihre eigene Zukunft sehen.

Damon hatte weder ein Danke noch ähnliches erwartet, weshalb es ihn auch in keinster Weise verletzte, dass Rea mit einem schlichten "Okay." antwortete und sich schließlich zurück auf den Baumstamm setzte. Klar, wenn er wirklich gewollt hätte, hätte er sie mittels seiner Fähigkeit dazu anstiften können, doch das wäre dann ja wirklich nicht das gleiche. Abgesehen davon, dass er nie auf die Idee kommen würde, jemandem etwas auf eine so subtile Weise aufzuzwingen. Er blieb einen Herzschlag lang noch auf der Stelle stehen, als würde er überlegen, schließlich folgte er der Schwarzhaarigen jedoch einfach und setzte sich ebenfalls, wenn auch mit etwas Abstand zu ihr. Die Interpretationsweise ging hierbei jedoch in zwei Richtungen. Während die einen glauben könnten, er hätte zu viel Angst, um sich direkt neben Rea zu setzen, könnten die anderen wohl vermuten, er hätte einfach zu viel Respekt - Wobei letzteres wohl mehr zutraf. Er wollte ihr einfach nicht auf die Pelle rücken, außerdem war der Abstand ja nun wirklich nicht extrem. Kurz hielt Damon den Blick noch auf seine Hände gerichtet, ließ die Finger knacken und sah schlussendlich auf. "Was war das eben eigentlich?" sprach er an, stoppte, und fügte schließlich noch eine knappe Erklärung hinzu. "D-Das mir James meine ich."

Rea sah Damon kurz still an. Er saß nicht wirklich nahe an ihr dran, doch das machte ihr nichts, sie war sogar etwas zufrieden darüber, dass er nicht ganz zu ihr ranrutschte. ,,Meinst du das mit der Wunde?" Rea lachte kurz, doch das Lachen klang schwach und verschwand auch sofort wieder. ,,Hm, eigentlich geht es dich nichts an." Sie wusste, dass Damon sich gleich wieder entschuldigen würde wenn sie den Satz so stehen ließ, deshalb fügte sie noch hinzu: ,,Ich hab die Narbe gesehen. Also, ich habe sie gesehen, bevor er überhaupt verwundet war. Verstehst du?"

Damon erwiderte Rea's Blick kurz, bevor er auf den Waldboden sah, jedoch weiterhin zuhörte. Sogar als sie meinte, es ginge ihn nichts an, sah er nicht auf, zuckte nur leicht mit den Schultern und hatte schon ein "Entschuldigung" auf den Lippen, doch da hob Rea auch schon wieder die Stimme und erklärte es schließlich doch. In die Zukunft sehen also, auch wenn es nur die Narbe gewesen war. Nun ja, sie hatte Recht gehabt, wie zu erwarten. Leicht nickte er, überlegte kurz und kniff anschließend leicht die Augen zusammen. Jedenfalls würde er seine Zukunft nie wissen wollen. Details, in Ordnung, doch etwas riesiges - wie seinen Tod oder vergleichbares - könnte er vermutlich nicht verkraften. Er dachte eine ganze Weile noch nach, wie üblich eigentlich, ehe er die Luft, die er die ganze Zeit über angehalten hatte, durch die Nase ausstieß und zurück zu Rea sah, als würde er warten.