See im Wald

Am See gibt es einen Sprungsteg und einen Badesteg, die Schüler dürfen hier immer schwimmen, wenn sie Schulschluss haben, manchmal müssen sie aber auch im Rahmen des Sportunterrichts.

<-- Wald
Na ja, weit war es nun wirklich nicht zum See gewesen und hätte Stiles auch nur einen Funken Konzentration, hätte er das Plätschern auch schon von der früheren Position aus hören können, da war er sich sicher. Doch kein Grund jetzt, sich den Kopf über etwas zu zerbrechen, was dermaßen nebensächlich war, wenn er doch jetzt mit Feeline rumhängen konnte. Und es war wirklich heiß... Das Wetter. Außerdem, Feeline hatte anscheinend Gefallen an seiner Mütze - und seinen Haaren - gefunden. "Hey!" meinte er nur lachend und schüttelte den Kopf leicht. Wahrscheinlich waren seine ohnehin schon meist wirren Haare jetzt verstrubbelt, wie es nur ging, doch das machte ihm kaum etwas aus, außerdem stand seine dunkelblaue Mütze der Blondine irgendwie, was er dann auch noch amüsant fand. "Was sollte das denn?" fragte er, wobei man jedoch deutlich hören konnte, dass er wirklich nicht böse, sondern einfach nur belustigt war. Die Spontanität von Feeline gefiel ihm, sie schien nicht so verklemmt zu sein wie 98% der Schüler. Einen Schritt trat er auf Fee zu, sodass er unmittelbar vor ihr stand und - dank seiner verbesserten Sinne - sogar ihren Atem spüren konnte. Er zupfte die Mütze auf ihrem Kopf leicht zurecht, während er weiter grinste. "Steht dir."

<- Wald
Danke sagte Fee und grinste frech zurück. Sie standen nun am Seeufer. Fee streckte die Arme aus und umarmte Stiles einfach, es war angenehm ihn zu umarmen, auch wenn es gar nicht das Hauptziel ihres Plans gewesen war. Sie stand nun also länger als geplant in seinen Armen und ihr Herzschlag ging etwas schneller. Dann lehnte sie ihr Gewicht nach vorne, sodass sie beide in den See fielen, das Wasser war angenehm kühl und erfrischend. Im Wasser löste sie sich langsam von Stiles und tauchte auf, sie grinste nun weiterhin und wartete, dass auch Stiles auftauchte, doch sie sah ihn nicht. Natürlich - der See war nunmal ein normaler Waldsee und damit nicht klar, aber trotzdem sorgte sie sich nun um den so hübschen Jungen.

Stiles hatte kaum noch Zeit, auf ihr "Danke" zu antworten, denn Feeline zögerte nicht sonderlich lange, sondern schloss einfach die Arme um ihn und umarmte ihn. Zwar kam es irgendwie überraschend, trotzdem hatte der Dunkelhaarige wirklich nichts dagegen, immerhin war er noch nie jemand gewesen, der nicht das tat, wonach ihm war. Und wenn Feeline danach gewesen war, ihn zu umarmen, ja, warum denn nicht? Doch anscheinend war das nicht das Ziel des Tages gewesen. Dass ihr Herz schneller schlug, konnte er kaum überhören, allerdings interpretierte er nicht sonderlich viel hinein. Die Hände hatte er zuerst auf ihren Rücken gelegt, ließ sie jedoch schließlich auf ihre Hüfte sinken und hielt sie dort fest. Und dann fiel er - mit ihr - ins Wasser. Überrascht hatte er im ersten Moment nicht daran gedacht, noch Luft zu holen, allerdings war das eigentlich kein Problem - immerhin hatte er nicht vor, unter Wasser zu campen. Er spürte also deutlich, wie das Wasser ihn umschloss und wie Fee ihn wieder losließ, ehe sie auftauchte, er jedoch blieb noch einige Herzschläge lang bewegungslos, tauchte jedoch schließlich ebenfalls auf und schüttelte den Kopf, wobei einige Wassertropfen zur Seite flogen. "Das war... Nicht nett." meinte er leicht außer Atem und funkelte Fee amüsiert an, ehe er sie leicht musterte und dabei nur noch mehr grinsen musste. Sie hatte nicht nur eine total liebenswerte Art an sich und einen umwerfenden Charakter, nein, sie sah auch noch wirklich gut aus. Irgendwie seltsam, dass die anderen ihr nicht in Herden nachliefen, doch alles würde Stiles wohl nie verstehen.

Fee atmete erleichtert aus, ihr Herz hatte gerade wieder Volltempo an den Tag gelegt, aber diesmal aus Besorgnis. Aber selber! lachte sie Was wolltest du da unten denn noch machen? Mittagsschlaf? meinte sie und lächelte. Sie legte sich auf den Rücken und ließ sich treiben, das war schön, einfach entspannen. Das musst du auch mal machen! sagte sie und schloss die Augen. Die Situation erinnert sie an das Dschungelbuch. Sie begann "Probiers mal mit Gemütlichkeit" zu summen. Erneut wurde ihr bewusst, dass sie sich zuhause niemals so wohl gefühlt hatte, natürlich, dort hatte sie ihre Familie, aber sie konnte nie einfach sie selbst sein. Wenn sie wusste, was jemand fühlte, verschreckte sie die anderen, hier war das anders, hier hatten alle etwas, dass sie von den gewöhnlichen Leuten unterschied, hier fiel es nicht auf - hier war Feeline frei.

"Klar. Weißt du, ich hab nicht nur Super-Sinne, mir wachsen außerdem noch Kiemen." antwortete Stiles, wobei eigentlich sofort klar wurde, dass er es nicht ernst meinte. Ob es hier jedoch jemanden auf der Schule gab, dem tatsächlich Kiemen oder Schwimmhäute oder beides wuchsen, wenn er mit Wasser in Berührung kam, konnte Stiles beim besten Willen nicht sagen. Lustig wäre es auf alle Fälle, auch wenn er nicht direkt sagen konnte, warum genau das so lustig wäre, doch alleine die Vorstellung entlockte ihm ein Lachen. Erst, als Feeline anfing, leise zu summen, nachdem sie ihn aufgefordert hatte, ihr nachzumachen und sich auf dem Rücken treiben zu lassen, wurde er wieder ein wenig ernster. "Danke für den Ohrwurm. Das werde ich jetzt die nächsten 5 Jahre nicht mehr aus meinem Kopf bekommen." Er schüttelte den Kopf, was sich als gar nicht so einfach herraus stellte, immerhin trieb er gerade auf dem Wasser und sollte dabei eigentlich relativ still sein. Denn untergehen wollte er eigentlich nicht, immerhin waren sie hier nicht bei Titanic. Wäre ja auch nur zu tragisch und irgendwie bescheuert. Er hätte den Eisberg - okay, genug Titanic. Er unterbrach sich schließlich selbst, um den Lächerlichen Gedanken nicht fortzusetzen. Lieber genoss er das hier und jetzt, das nichts tun auf dem Wasser, zusammen mit Feeline, die ihm einfach nur herrlich sympatisch und vertraut war. Warum genau konnte er nicht sagen. Zwar nervte ihn das Geräusch des Wassers etwas, doch die Laune würde er sich sicher nicht verderben lassen. "Aber ewig können wir hier nicht rumpaddeln." sagte er schließlich aus heiterem Himmel, den Blick richtete dabei auf die Blondine, deren Haare sich wegen dem Wasser wesentlich dunkler gefärbt hatten, als sie eigentlich waren. Was für Dinge Stiles aber auch ins Auge fielen. "Und Handtücher haben wir auch keine, oh je." Wieder lachte er, tauchte wieder kurz unter, nur um direkt vor Feeline wieder aufzutauchen.

Feeline lachte nur und hatte die Augen noch geschlossen. Als Stiles direkt vor ihr auftauchte zuckte sie zusammen, denn er streifte sie an der Seite. Sie öffnete die Augen und blickte direkt in Stiles Gesicht. Er hatte wunderschöne Augen und seine Haare sahen auch nass noch super aus. Handtücher werden überbewertet sagte sie, doch sie schwamm zum Sprungsteg, der ganz in der Nähe war. An der kleinen Leiter kletterte sie hoch. Sie fragte sich, warum wohl kein anderer hier war, bei diesem Wetter war schwimmen doch perfekt! Sie drehte sich um und sah Stiles, der noch gemütlich im Wasser planschte. Na wie siehts aus? Sollen wir jetzt Handtücher holen oder nicht?fragte sie dann und wartete am Steg auf Stiles. Sie zog bereits die Mütze aus und wrang sie so gut wie möglich aus.

Stiles bemerkte kaum, wie Feeline zusammen zuckte, allerdings konnte er es an ihrem Herzschlag hören. Trotzdem, es war schließlich seine Absicht gewesen, sie zu erschrecken, also war er eigentlich recht zufrieden, was man seinem breiten Grinsen recht gut ansehen konnte. Ihre Bemerkung beantwortete er lediglich durch ein kurzes, belustigtes Zucken mit den Augenbrauen, ehe er sich wieder der Beschäftigung widmete, möglichst nicht unter zu gehen. Feeline's Stimme riss ihn schließlich wieder aus den Gedanken. "Ja, doch, sicher!" gab er zurück und schwamm ebenfalls zu dem Steg hin, ehe er, wenn auch etwas unelegant, herauskletterte und den Kopf erneut schüttelte. "Hey, pass mit der Mütze auf!" Er zwinkerte ihr vielsagend zu, ehe er sich, mehr aus Gewohnheit, durch die nassen Haare fuhr, die ebenfalls dunkler und somit fast schwarz wirkten. "Komm." Wie vorhin schon zog er sie am Handgelenk leicht mit sich, blieb jedoch am Ufer des Sees wieder stehen und nahm seinen Rucksack, ehe er weiter ging, den irgendwie ekelhaften Seewasser-Geschmack überdeutlich im Mund. Irgendwie abartig.
--> Mädchenzimmer

Fee lachte auf, als er sich wieder durch die Haare fuhr und ließ sich erneut von ihm mitziehen, was hätte sie auch tun können, sie war um einiges schwächer und auch kleiner als er. Fee nahm nun ebenfalls ihre Tasche und strahlte, das war wirklich eine schöne Runde gewesen, ihre Gedanken glitten zurück zu dem Mädchen, das sie im Aufenthaltsraum zum Heulen gebracht hatte, vermutlich hatte sie sich jetzt in ihr Zimmer verkrochen. Sollte sie doch, Fee störte das nicht im geringsten. Meinst du die Heulsuse heult immernoch? fragte Fee schließlich, während sie immer weiter mitgezogen wurde.
-> Mädchenzimmer